Jeder Bogen hat seine Zeit…

Jeder Bogen hat seine Zeit…

Ich baue Bögen. Mal aus ganzen Stämmen, manchmal aus starken Ästen, manchmal aus einen oder vielen Stöcken. Die Bögen die dabei rauskommen sind sportlich gesehen nichts Besonderes. Sie sind nicht besonders stark, nicht besonders schnell und vor allem sind sie nicht so gebaut, dass man damit die immer gleichen Bewegungsabläufe leicht wiederholen könnte um sich sportlich gesehen wirklich zu verbessern.

Nicht verwunderlich: Ich bin weder ein besonders guter Bogenschütze noch ein herausragender Bogenbauer. Aber das muss und will ich auch gar nicht sein. Mir macht es Spaß alle paar Monate ein paar Pfeile zu schießen und ab und an einem Bogen zu bauen. Mir macht es Spaß immer wieder Stämme und Äste in Augenschein zu nehmen und zu überlegen, ob da nicht ein spannender Bogen rauswerden könnte. Manchmal habe ich bei einem Stamm keine konkrete Idee, manchmal will ich versuchen alle „klassischen Regeln“ des Bogenbaus zu ignorieren und manchmal will ich einfach mal eben schnell was machen.

Bogenbau und Bogenschießen: Ein Hobby, das immer mal wieder seine Zeit hat. Ein Hobby, das mir wichtig ist und zu mir dazu gehört.

„Theologie treiben“, das heißt sich wissenschaftlich mit biblischen Texten auseinanderzusetzen und auch ganz abstrakt und weltfremd (oft aber auch ganz lebensnah) in eine ganz besondere Seite christlichen Lebens einzutauchen. Das ist mir auch wichtig und da habe ich als Pfarrer mein Hobby zum Beruf gemacht. Auch hier gilt, dass ich mir dafür immer mal wieder Zeit nehme, weil es mir wichtig ist.

Beides ist mir wichtig, beides gehört zu mir dazu.

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ (Predige 3,1)

Bücher wälzen, Späne fliegen lassen und vieles andere.