Maria von Magdala (Juli 2024)

Maria von Magdala (Juli 2024)

KI-Bild einer Frau. Sie blickt nachdenklich an der Kamera vorbei.

Maria von Magdala: Sünderin, Sexarbeiterin, Missionarin, Heilige? Viele Mythen und Legenden ranken sich um Maria Magdalena. Sie war eine der Frauen, die Jesus nachfolgten. Sie erlebte seinen Tod und seine Auferstehung mit.

Manche verloren gegangenen Texte sagen Jesus und Maria eine sehr enge Beziehung nach. Diese wurde über die Jahrhunderte gedeutet und ausgeschmückt. Kein Wunder also, dass die Figur der Maria von Madgala sogar in Romanen und Filmen auftaucht.

Fast wie ein nerdiger Krimi liest sich, was die Wissenschaftlerin Elizabeth Schrader herausgefunden hat: Maria von Magdala soll in der Tat als Nachfolgerin Jesu eine große Bedeutung gehabt haben. So groß, dass ihr der Beiname „der Turm“ – auf aramäisch „Magdala“ – verliehen wurde.

Doch ihre Bedeutung wurde in der damals von Männern geprägten Welt nach und nach ausgelöscht. Die Vermutung ist, dass es eine Konkurrenz zwischen verschiedenen christlichen Gruppierungen gab. Sie folgten entweder Petrus oder Johannes oder eben Maria nach. Weil Simon Petrus als wichtigster Jünger etabliert werden sollte, wurden nachträglich Bibeltexte geändert. Maria wurde zur Sünderin und Sexarbeiterin.

Heute wird Maria von Magdala in ihrer Bedeutung neu entdeckt. Als Identifikationsfigur ist sie der Gegenentwurf zu einer Kirche, die weltweit von männlichen Mächten und Mehrheiten geprägt ist.

Am 22. Juli ist ihr Gedenk- und Festtag. Der Tag erinnert daran, dass sie eine der bedeutendsten biblischen Figuren war und ist – ein Vorbild für Mädchen und Frauen, für das Gute einzutreten.